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Wie am jeweils ersten Samstag im Monat üblich, begrüßte David Langner, Vorsitzender der SPD Koblenz, gemeinsam mit MdB Detlev Pilger im Rahmen der Veranstaltungsreihe „60 Minuten SPD – im Dialog“ mit Burgenblogger Moritz Meyer im Restaurant Dormonts einen interessanten Gast. Moritz Meyer, von Mai bis Oktober 2016 nach Jessica Schober der zweite Burgenblogger des gemeinsamen Projektes von Rhein-Zeitung, Generaldirektion Kulturelles Erbe und der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz im knapp 70 Kilometer langen Mittelrheintal, ist nach eigener Aussage eigentlich immer unterwegs, um den Menschen und deren Geschichten zuzuhören und über das Tal und seine Bewohner zu schreiben. Bereits im Vorfeld seiner Tätigkeit hatte er sich eine lange Liste an Themen und Ideen erstellt, die als Burgenblogger er abarbeiten wollte. Für spontane Themen ist aber auch immer noch Zeit.

„In den ersten Monaten wurde so manches meiner Vorurteile über die Region wiederlegt. Beispielsweise, dass junge Menschen zwangsläufig aus der Region wegziehen. Das Gegenteil habe ich vorgefunden. Da gibt es beispielsweise junge Winzer oder junge Menschen mit innovativen Geschäftsideen, die sich bewusst im Mittelrheintal niederlassen. Entweder aus familiärer Verbundenheit oder wegen der attraktiven Landschaft“, sagt Meyer und sieht frische Impulse für die Region. So hätte er einige junge Menschen kennengelernt, die sich nach dem Studium oder Ausbildung an einem anderen Ort bewusst zu einer Rückkehr entschlossen hätten.

Dass ein Burgenblogger durchaus etwas bewegen kann und gehört, bzw. gelesen wird, hatte schon seine Vorgängerin durch ein Interview mit dem damaligen Kulturstaatssekretär Walter Schumacher bewiesen. Nach der Diskussion um Schumachers provokante Zuspitzung bestimmter Zustände im Mittelrheintal haben sich positive Dinge entwickelt. David Langner verwies in diesem Zusammenhang auf die vielen Maßnahmen und Impulse der vergangenen Zeit. Stellvertretend nannte er hier die Ideen und Planungen zur BuGa 2031 oder die umfangreichen Maßnahmen zur Umgestaltung auf dem Loreley-Plateau.

Meyer sieht in einer Rheinquerung einen wichtigen Baustein zur Verbindung der beiden Rheinseiten. „Natürlich wäre eine Brücke flexibler als ein Fährbetrieb, bei dem man abends auf die Uhr schauen und die letzte Fähre im Blick behalten muss. Aber auch wenn die Brücke eines Tages Realität werden sollte: Der Brückenschlag muss auch in den Köpfen der Menschen stattfinden. Die Region muss von den Verantwortlichen beidseitig des Rheins gedacht und gelebt werden. Kirchturmdenken hilft hier nicht weiter und ist noch viel zu oft ein Hemmnis der Entwicklung.“

Meyer sieht an zwei Stellen noch Chancen: Nicht nur für junge Menschen könnte durch eine Mittelrhein-App der Informationsfluss besser gestaltet werden. Außerdem gäbe es für die Weihnachts- und Winterzeit noch Entwicklungspotential. Hier könnte er sich weitere Angebote vorstellen.

Foto: (v.l.n.r.): vordere Reihe: Margit Theis-Scholz, Gertrud Block, Moritz Meyer, David Langner, Dr. Anna Köbberling und Detlev Pilger; hintere Reihe: Ines Lindemann-Günther, Raymond Twiesselmann, Christoph Kretschmer und Dennis Feldmann.