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Passend zur Veröffentlichung der Kriminalstatistik für das Jahr 2015 durch Innenminister Lewentz hatten David Langner, Staatssekretär und frisch gewählter Landtagsabgeordneter, gemeinsam mit dem Bundestagsabgeordneten Detlev Pilger den Koblenzer Polizeipräsidenten Wolfgang Fromm zur April-Ausgabe der „60 Minuten – SPD im Dialog“ eingeladen.
Fromm, in Güls aufgewachsen und dort die schulische Laufbahn eingeschlagen, trat 1969 mit 16 Jahren in die Fußstapfen seines Vaters bei der rheinland-pfälzischen Polizei. Im Jahr 2013 übernahm der die Nachfolge des langjährigen Koblenzer Polizeipräsidenten Horst Eckhard und ist seitdem im Polizeipräsidium Koblenz für ein Einzugsgebiet von ca. 6.400 Quadratkilometern und rund 2.500 Polizeibedienstete zuständig.

Der Polizeipräsident hatte eine klare Botschaft an diesem Samstagmorgen: In Koblenz lebt es sich sicher und Bürgerinnen und Bürger sowie Gäste unserer Stadt können sich sicher fühlen! Dies habe beispielsweise auch mit Aktionen zu tun, wie der gemeinsamen Streife von Polizei und Ordnungsamt in der Koblenzer Altstadt. Dennoch weist die neue einen leichten Anstieg für das Einzugsgebiet des Polizeipräsidium Koblenz (PP Koblenz) von 3,4 Prozent aus (Bund +4,1%). Im Jahr 2015 wurden hier 75.000 Straftaten registriert (Bund 6,3 Millionen). Fromm konnte im gleichen Atemzug beruhigen: „Bei diesem Anstieg müssen wir uns vor Augen führen, dass auch der Flughafen Hahn zu unserem Einzugsgebiet zählt. Hierüber betritt ein Großteil der zu uns kommenden und Schutz suchenden Flüchtlinge rheinland-pfälzischen Boden, womit oftmals bereits ein ausländerrechtlicher Straftatbestand verwirklicht wird. Das dies aber keine Straftaten im herkömmlichen Sinne sind, darüber sind wir uns sicher alle einig.“ Zudem sei der Anstieg im Jahr 2015 durch eine hohe Zahl an Graffiti-Delikten aus dem Jahr 2014, die nachträglich erfasst worden, zu erklären. Grundsätzlich, so der Polizeipräsident, gingen die Delikte von Straßenkriminalität und Gewaltkriminalität deutlich zurück. Auch Delikte im Bereich Mord und Totschlag sei mit 20-30 für das gesamte Gebiet des PP Koblenz gering und in der Regel enge Beziehungstaten. Auch die Anzahl junger Menschen, die Straftaten begehen, nehme ab.

David Langner wies in diesem Zusammenhang auf die Einstellungszahlen des Landes bei der Polizei hin, die derzeit so hoch wie noch nie zuvor seien: „Die Landesregierung weiß um die besondere Aufgabe unserer Polizei im Land. Wir werden auch zukünftig hierfür die erforderliche Personalstärke bereitstellen.“

Einig waren sich alle Anwesenden darin, dass ein Mangel an Respekt gegenüber unseren Polizistinnen und Polizisten festzustellen sei. Fromm wies hierbei auf ein grundsätzliches gesellschaftliches Phänomen hin. Hier könnte auch eine verstärkte Präsenz von Polizeibediensteten mit Migrationshintergrund helfen.