Gut leben im Alter – so ist eine Diskussionsreihe von und mit David Langner überschrieben, mit der der Sozialstaatssekretär derzeit im Land mit Bürgerinnen und Bürgern die Herausforderungen aber auch Chancen des Älterwerdens diskutiert. Eine dieser Veranstaltungen führte ihn von einigen Tagen in den Koblenzer Stadtteil Güls, wo er von Bundestagsabgeordneten Detlev Pilger, gleichzeitig SPD Ortsvereinsvorsitzender Koblenz Güls begrüßt wurde.

In seinem Eingangsstatement verwies Langer darauf, dass heute das zahlenmäßige Alter keineswegs gleichbedeutend mit dem gefühlten Alter sei: „Noch nie hatten wir so viele aktive und interessierte Senioren in unserer Gesellschaft. Der Wille und der Anspruch, so lange wie möglich ein selbstgestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden zu führen, stellt die Gesellschaft vor neue Herausforderungen. Wir müssen diese vorhandene Aktivität und Lebensfreude für die Gesellschaft nutzen und entsprechende Angebote bereitstellen“, sagte Langner. Auch die Pflege müsse sich auf ein sich veränderndes Gesellschaftsbild einstellen. In diesem Zusammenhang verwies er beispielsweise auf die damit zusammenhängende, gestiegene Nachfrage nach mobilen unterstützenden Leistungen vor Ort – beispielsweise in Bezug auf ambulante und phasenweise Pflege, bzw. Unterstützung bei der alltäglichen Arbeit zuhause. Hier müsse auch die Personaldecke der Pflegedienste gesehen werden. Langner sagte hierzu, dass „der Pflegeberuf braucht mehr Anerkennung und auch eine bessere Bezahlung. Nur dann können wir Menschen auch weiterhin für diesen Beruf begeistern.“ Die im nächsten Jahr startende und in Deutschland bisher einmalige Einrichtung einer Pflegekammer werde hier helfen, die berechtigten Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Pflegeberufen zu vertreten und gleichzeitig die Qualität des Pflegeberufs sicherzustellen.

Mit Blick auf den aktuellen Zustrom an Migrantinnen und Migranten sei es wichtig zu überlegen, in wie weit diese beispielsweise auch im Pflegebereich eine Beschäftigung finden könnten. Hier müssen die Gesetze entsprechend angepasst und Möglichkeiten eröffnet werden. Detlev Pilger, Bundestagsabgeordneter, pflichtete Langner hier bei: „Wir brauchen daher dringend ein modernes Einwanderungsgesetz. Ich freue mich, dass dies auch mittlerweile in der Union so gesehen wird. Nur dann können wir sicherstellen, dass wir qualifizierte Migranten hier halten können. Das muss schon in unserem eigenen Interesse geschehen.“

Als ein gelungenes Beispiel auch in Rheinland-Pfalz, welches als einziges Land mit einem Demografieministerium diesem Bereich eine entsprechende Gewichtung in der Politik einräumt, verwies Langner auf die „Gemeindeschwester plus“. Als Ansprechpartner/in für Menschen im fortgeschrittenen Alter, die noch keine permanente Pflege bedürfen, sei diese Institution eine Bereicherung. Der Grundgedanke hierbei: ohne Zwang, Beratung und Begleitung anzubieten und dadurch eine akute Pflegebedürftigkeit erst gar nicht entstehen zu lassen.

Die anschließende Diskussion mit den Zuhörern machte deutlich, wie sehr das Thema Pflege auch jüngere Menschen beschäftigt. Dass auch Beschäftigte aus dem Pflegebereich der Einladung gefolgt waren, machte die Diskussion umso mehr interessant und praxisnah.