Als echter Schängel wurde ich am 20. September 1975 in Koblenz-Horchheim geboren. Und um es gleich vorwegzusagen: Nirgendwo habe ich mich bisher so wohl gefühlt wie in unserem Großstädtchen – egal auf welcher Seite von Rhein und Mosel. Jeder Stadtteil ist etwas Besonderes!

Die ersten Lebensjahre verbrachte ich in der Stegemannstraße – sozusagen mittendrin in Koblenz. Mit vier Jahren zogen meine Eltern mit mir nach Pfaffendorf, wo auch meine beiden Brüder zur Welt kamen. Vom Rhein zog es mich 2016 dann an die Mosel nach Güls. Seit Ende des Jahres 2021 lebe ich nun wieder mit meiner Familie in Pfaffendorf.

In Pfaffendorf besuchte ich auch den Kindergarten und die Grundschule, bevor ich am Johannes-Gymnasium in Lahnstein 1995 mein Abitur machte. Anschließend absolvierte ich meinen Zivildienst, zunächst in der Werkstatt für behinderte Menschen in Wallersheim, später im Blindenaltenheim auf der Karthause. Diese Zeit und die Arbeit mit Menschen erlebte ich sehr intensiv und sie hat mich für mein weiteres Leben sehr geprägt.

Danach studierte ich an den Universitäten in Oldenburg, Marburg und Mainz Politik- und Literaturwissenschaft und beendete 2003 beide Studiengänge erfolgreich mit dem Magister.

Nach drei Jahren als Referent beim SPD-Landesverband in Mainz zog ich als Abgeordneter im Jahr 2006 in den Landtag Rheinland-Pfalz ein.

In Vertretung von Roger Lewentz übernahm ich den Wahlkreis Koblenz/ Lahnstein und stand als umweltpolitischer Sprecher für die Themen Energiewende, Klima-, Natur, Verbraucher- und Tierschutz sowie Forsten. Außerdem war ich ordentliches Mitglied im Rechtsausschuss und im Frauen- und Gleichstellungsausschuss.
Entscheidend für mich war aber immer die Nähe zu den Menschen: Zuhören auf Augenhöhe und vor Ort immer ansprechbar zu sein – das war für mich das Wichtigste und dies ist es noch heute. Deshalb habe mich auch sehr gerne von 2004 bis 2013 als Mitglied unseres Stadtrates engagiert.

Im Jahr 2011 übernahm ich dann als Vizepräsident der SGD Nord Führungsverantwortung in der Oberen Landesbehörde. Seit 25 Jahren hat sie ihren Hauptsitz in Koblenz. Hier gehörten zu meinen Aufgaben die Landesplanung, der Naturschutz und die Bauaufsicht.

Als Malu Dreyer im Januar 2013 zur Ministerpräsidentin gewählt wurde, bat sie mich, als Staatssekretär ins Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie nach Mainz zu wechseln. Diese Herausforderung nahm ich gerne an und konnte mich hier für viele wichtige Themen, die unseren Alltag betreffen, einsetzen.

Als in Koblenz dann ein neuer Oberbürgermeister gesucht wurde, musste ich nicht lange überlegen. Am 15. Oktober 2017 wählten mich 69,8 Prozent der Koblenzerinnen und Koblenzer in der Stichwahl zum Oberbürgermeister der Stadt Koblenz. Für dieses Vertrauen bin ich bis heute dankbar und mache es mir täglich zur Aufgabe, es mit großem Engagement und Verantwortung zurückzugeben.

Seit Beginn meiner Amtszeit erfüllt mich diese Aufgabe mit großer Freude und Gestaltungswillen. Es ist einfach wunderbar, meine Heimatstadt gemeinsam mit vielen Menschen, die sich in unserer Stadt ehrenamtlich und hauptamtlich engagieren, nach vorne zu entwickeln.

Oberbürgermeister zu sein, heißt aber nicht nur, eine Stadt mit eigenen Kräften zu entwickeln. Genauso wichtig es, unsere Interessen gemeinsam mit anderen Städten gegenüber dem Land und dem Bund zu vertreten. Deshalb freue ich mich sehr, dass ich mich neben dem Amt des Oberbürgermeisters seit 2022 auch als Vorsitzender und stellvertretender Vorsitzender des Städtetags Rheinland-Pfalz engagieren darf. Gemeinsam haben wir einiges erreicht: Die zusätzlichen Mittel im Jahr 2024 für die Kosten der Migration von 200 Mio. Euro waren dabei einer der großen Verhandlungserfolge – allein die Stadt Koblenz hat davon mit 7,8 Mio. Euro profitiert.