Traditionell eröffnet die Koblenzer SPD das neue Jahr mit „60 Minuten – SPD im Dialog“ und einem besonderen Gast: dem Koblenzer Oberbürgermeister Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig. Wie schon in den Jahren zuvor, bat Gastgeber David Langner, Sozialstaatssekretär und Kandidat für den Landtag, den OB nach einem kurzen Rückblick auf das Jahr 2015 die aus seiner Sicht großen Wegmarken im noch jungen Jahr 2016 für Koblenz zu benennen.
„Vor einem Jahr hatte ich an genau dieser Stelle bei meinem Ausblick auf das Jahr 2015 die Herausforderungen und Chancen des Zuzugs neuer Bürgerinnen und Bürger aus Kriegs- und Krisengebieten noch nicht vorhersehen können. Das zeigt, wie sehr Politik und Planungen von der Aktualität überrollt werden können“, erklärte Hofmann-Göttig und räumte klar ein, dass das Jahr 2016 weiterhin von dieser Herausforderung geprägt sein wird. „Im vergangenen Jahr kamen rund 1.044 Neubürger nach Koblenz. Für das Jahr 2016 gehen wir von einer ähnlich hohen Zahl aus. Die Verwaltung hat, unterstützt durch eine massive Kraftanstrengung ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer aus ganz unterschiedlichen Bereichen, es geschafft, alle gut unterzubringen und unterstützende Maßnahmen anlaufen zu lassen.“ In diesem Zusammenhang sprach David Langner die wachsende Bedeutung des sozialen Wohnungsbaus an. Hofmann-Göttig sieht eine Renaissance des sozialen Wohnungsbaus und betonte, dass er Koblenz für alle sozialen Schichten lebens- und liebenswert halten will: „In einer wachsenden Stadt müssen wir den Menschen bezahlbaren Wohnraum anbieten:“
Der Stadtchef verwies auch darauf, dass Koblenz auch ohne den Zuzug der Menschen aus Krisen- und Kriegsgebieten weiter wachse. So zähle die Schängel-Stadt derzeit rund 112.000 Einwohner, Tendenz weiter steigend. In diesem Jahr werden drei neue KiTas gebaut. Koblenz ist und bleibt attraktiv, was auch an einer flächendeckenden Breitbandversorgung mit Bandbreiten von bis zu 100 Mbit/s zusammenhänge. Er versprach, dass am Ende des Jahres 28 der 30 Stadtteile mit superschnellen Internet versorgt seien und dass auch für die zwei noch nicht erschlossenen Stadtteile Lay und Stolzenfels eine Lösung gefunden werde. Das Areal der ehemaligen Fritsch-Kaserne werde weiterhin als Bauprojekt mit ganz außergewöhnlichen Möglichkeiten und Potenzialen verfolgt. Und auch ein neues Hallenbad wird kommen und in diesem Jahr weiter vorangetrieben. Hier werde derzeit noch an dem Konzept gefeilt. Positiv äußerte sich Hofmann-Göttig darüber, dass das Land hierzu einen nicht unerheblichen Landeszuschuss geben wird.
David Langner fragte den Oberbürgermeister auch zum aktuellen Stand der Krankenhausfusion in Koblenz. Dem fusionierten Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein eine sichere Zukunft zu geben, bezeichnete Hofmann-Göttig, der seit vier Wochen Aufsichtsratsvorsitzender des GKM ist, als sein „Zentralprojekt im Jahre 2016“. Dazu gehöre die Neueinstellung des kaufmännischen und des medizinischen Geschäftsführers möglichst noch in der ersten Jahreshälfte.
Bei so viel Rück- und Ausblick waren 60 Minuten schnell gefüllt. Pünktlich zum Glockenschlag von Liebfrauen endeten diese ersten „60-Minuten“ im neuen Jahr. Am 06. Februar wird ein Geburtstagskind zu Gast sein: Ministerpräsidentin Malu Dreyer.