Die Bundeswehr prägt Koblenz nach wie vor. Insofern war es nur konsequent, dass der Standortälteste und Oberstarzt Bruno Most Gast bei „60 Minuten SPD“ war.
Die Bundeswehr ist in Koblenz und der Region gut und zukunftsfähig aufgestellt. Rund 8.000 Beschäftigten am Standort Koblenz und Lahnstein sind in den verschiedenen Bereichen tätig. Damit gehört Koblenz zu den Gewinnern einer Strukturreform, die bundesweit einen deutlichen Rückgang der Beschäftigungszahlen seit Beginn der 90er Jahre zur Folge hatte, wie Most betonte. Detlev Pilger und David Langner machten deutlich, dass es weiterhin ein hohes Interesse am Verbleib der Stellen in Koblenz gebe.
Langner, der als Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters ins Rennen geht, verwies auch auf einen gelungenen Wandel, wenn die Universität heute auf einem ehemaligen Kasernengelände eine Heimat gefunden habe. Daher sei es wichtig, freiwerdende Liegenschaften im Einvernehmen mit dem Bund rasch einer neuen Nutzung zuzuführen. Gerne hörten die beiden SPD-Politiker aber, dass Most unverändert von einem Verbleib des Zentrums Innere Führung oder des Bundesamts für Beschaffung, Ausrüstung und Informationstechnik ausgeht. Auch das Bundeswehrzentralkrankenhaus kann zukünftig als Teil des Landeskrankenhausplans eine noch wichtigere Rolle zur Versorgung der Bevölkerung spielen. Die Hochleistungskrankenhäuser sind für die Bundeswehr von hoher Wichtigkeit, da sie laut Most auch den Auftrag der Personalausbildung und -schulung für die Einsätze erfüllen.
Dass die Wehrtechnische Studiensammlung in Koblenz erhalten bleiben muss, ist für Most ein wichtiges Anliegen. Allerdings geht er auch von einem notwendigen Engagement der Kommune aus. Denkbar für ihn wäre auch ein Standort in räumlicher Nähe zur Festung Ehrenbreitstein.
Die veränderte Rolle der Bundeswehr interessierte die Gäste der Veranstaltung gleichermaßen. Hier schilderte Most, welche Anstrengungen die Bundeswehr unternimmt, um insbesondere die psychischen Folgen von internationalen Einsätzen zu minimieren. Die Wehrpflicht will Most nicht wieder einführen, schon aus verfassungsrechtlichen Gründen. Probleme bei der Qualifikation der Soldaten sieht der Standortälteste aufgrund einer Berufsarmee nicht.
Auf Akzeptanzprobleme trifft Most als Angehöriger der Bundeswehr nicht. Er könne sich ohne Probleme in Uniform in der Stadt bewegen.
Von der Koblenzer SPD wünscht sich Bruno Most, dass das gute Miteinander zwischen Stadt und Bundeswehr fortgesetzt wird. Koblenz sei eine gute Heimat für die Familien der Soldatinnen und Soldaten, da sie gute Verhältnisse zum Wohnen, Bildung, Einkaufsmöglichkeiten und vor allem in der Freizeit bietet.